Die Streuobstwiese Kirschenberg 2004

Die Schafe auf dem Kirschenberg.
Die Schafe auf dem Kirschenberg. Foto:

50 neue Helfer nehmen uns viel Arbeit ab

von Kristina Bartels, geschrieben 2004

Wo gibt es so etwas heute noch?

In einer Zeit, in der es immer schwieriger wird, ehrenamtliche Mitarbeiter für die Naturschutzarbeit zu finden, haben sich diese Helfer mit viel Freude nützlich gemacht.

 

Es handelt sich hier um 50 Schafe eines Nebenerwerbslandwirtes aus Gielde, die auf unserer Streuobstwiese bei Hornburg seit Mai dieses Jahres die Kräuter und Gräser kurz halten.

 

Bisher mussten wir die 3 ha große Obstwiese jährlich im August mit dem Balkenmäher bearbeiten und per Hand das Heu machen. Eine schwere Arbeit, da das Gelände hügelig ansteigt. Zudem war die Verwertung von Gras und Heu meist nicht gegeben, denn nur wenige Abnehmer können das Mähgut, das erst im August geerntet wird, an ihre Tiere verfüttern. Hier kamen eigentlich nur Ziegen- und Schafhalter in Frage. Diese Probleme sind nun mit der Weidehaltung durch die Schafe gelöst.

 

Zunächst mussten aber Schutzmaßnahmen getroffen werden, denn Schafe lieben außer Gras auch junge Baumrinde. Gegen Verbiss durch die Tiere haben wir deshalb die im Laufe der letzten Jahre nachgepflanzten 170 Bäume schützen müssen. Hierzu wurde jeder Baum mit einem 1,50 m hohen Drahtgeflecht umgeben, das an 3 Pfählen mit 3 Querlatten befestigt ist. Dies haben wir im Januar/Februar 2004 durchgeführt.

 

Arbeit gibt es natürlich weiterhin genug.

Der Baumbestand der Obstwiese war bis zu Beginn unserer Pachtung im Jahr 1989 ausschließlich Süßkirschbäume, die auf den Kalkrücken des Vorharzlandes besonders gut wachsen. Nach nunmehr 50 bis 60 Jahren haben die Bäume ihre natürliche Altersgrenze erreicht, und so haben wir seitdem begonnen, die abgängigen Bäume zu fällen, (die Stämme bleiben als „Spechtbäume“ stehen) und aus der reinen Kirschobstwiese eine gemischte Streuobstwiese anzulegen.

Wir pflanzten im 1. Jahr 100 Hochstammobstbäume verschiedener alter Sorten:

Birnen, Äpfel, Pflaumen, Mirabellen, Walnüsse und auch einige Kirschen. Hiermit war die Basis zum Erhalt der Obstwiese gelegt.

 

Heute werden von uns pro Jahr etwa 10 Bäume ersetzt. Der einstige Kirschenberg besteht jetzt zur Hälfte aus alten Kirschbäumen und neuen „alten“ Obstsorten.

 

In diesem Jahr haben wie 6 Birnen und 6 Äpfel nachgepflanzt. Sie tragen so klangvolle Namen wie Celler Dickstiel, Horneburger Pfannkuchen, Jakob Fischer, Rheinischer Winterrambour, Danziger Kantapfel,

Gelber Bellefleur (Äpfel), Köstliche von Charneu, Gellerts Butterbirne, Bunte Julibirne, Conference, Klapps Liebling, Gute Graue (Birnen).

 

So werden wir die nächsten Jahre weiterhin alte Sorten nachpflanzen müssen, um den Bestand der Streuobstwiese mit ihrer ökologischen Vielfalt zu erhalten.

Helfer sind stets willkommen!

 

Ansprechpartner : Klaus-Dieter Bartels, Tel. 05335/267