Das bedeutet, dass aufkommende Triebe von Weißdorn, Hartriegel, Wildrosen und Brombeeren möglichst bodennah entfernt werden, um ein Verbuschen der Fläche zu verhindern.
Denn auch, wenn die Wiese zeitweise von einem Schäfer mit seinen Schafen beweidet wird, fressen diese die harten oder auch stacheligen Triebe nicht mit ab.
Mit Spitzhaken, Spaten und auch diversen Schneidwerkzeugen wurden deshalb diesmal die Randbereiche der immerhin 3 ha (30.000 qm²) großen Fläche bearbeitet.
Begleitet wurden wir bei unserer Arbeit vom immer wiederkehrenden Trompeten der durchziehenden Kraniche, die jetzt unterwegs zu ihren Winterquartieren sind. So wurde dann auch gerne immer wieder mal eine Pause eingelegt, um den schönen Anblick des Vogelzuges zu genießen.
Die Streuobstwiese wird seit über 30 Jahren von uns gepachtet und im Sinne des Naturschutzes bewirtschaftet.
Das bedeutet beispielsweise, dass die Fläche nicht gedüngt wird und keine Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden.
Auch dürfen beispielsweise Stämme von abgestorbenen Bäumen auf der Fläche verbleiben. Sie sind als „stehendes Totholz“ ein wichtiger Lebensraum für viele Käfer aber auch für Pilze und höhlenbewohnende Arten.
Ursprünglich handelte es sich bei der Streuobstwiese um eine reine Kirschenplantage.
Inzwischen sind jedoch abgängige Bäume häufig durch alte Obstsorten ersetzt worden.
So befinden sich jetzt unter den rund 300 Obstbäumen Apfelbäume mit so wohlklingenden Namen wie „Juwel aus Kirchwärder“, „Finkenwerder Herbstprinz“, „Gravensteiner“ oder auch „Celler Dickstiel“.
Für die Natur so wichtig, werden nur Hochstämme gepflanzt. Denn nur in diesen hohen Stämmen können Spechte später Höhlen bauen. Diese wiederum werden anschließend beispielsweise von Fledermäusen als Quartier genutzt.
Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Kulturlandschaften bei uns und sind ein wichtiger Lebensraum. So lassen
sich beispielsweise der Wendehals als seltene Vogelart aber auch Eidechsen, Blindschleichen, Schmetterlinge, Käfer und viele besonders geschützte Pflanzenarten auf der Streuobstwiese beobachten.
In den kommenden Tagen wird die Schafherde wieder die Fläche bewirtschaften und ihrer Funktion als „Rasenmäher“ gerecht werden.
Anschließend wird noch besser zu sehen sein, was die Tiere verschmäht haben und wo wir nacharbeiten müssen.
Später im Jahr wird es deshalb noch einen weiteren Arbeitseinsatz auf der Fläche geben.