11. Mai, Kontrolle von Nisthöhlen und Beringen von Jungvögeln in der Asse

Fotos:  Andrea Onkes

Im vergangenen Jahr hatten wir etliche Nisthöhlen für Vögel aber auch für Fledermäuse auf Flächen der Niedersächsischen Landesforsten aufhängen dürfen. Diese waren durch Spendengelder finanziert worden.

Nun sollte zusammen mit Interessierten und Spendern überprüft werden, wie diese angenommen worden waren.

Gut 30 Erwachsene und Kinder waren dem Aufruf trotz widrigem Wetters gefolgt.

 

Andrea Onkes, Leiterin der Naturschutzjugend (NAJU) der Kreisgruppe und der Amphibienschutzgruppe Wittmar und NABU-Mitglied Thorsten Späth, hauptamtlich Förster für Waldökologie im Forstamt Wolfenbüttel hatten eingeladen und nach kurzer Einführung ging es gespannt in den Wald.

 

Von den aufgehängten Kästen war die Mehrzahl belegt und die Teilnehmer durften miterleben, wie die Jungvögel vomOrnithologen Thorsten Späth mit geübter und sicherer Hand zügig beringt wurden. Da die Vögel keinen ausgeprägten Geruchssinn besitzen, haben die Elterntiere keine Probleme damit, ihre Jungvögel anschließend wieder anzunehmen. Es wurden etliche Kohlmeisennester aber auch ein Nest des Trauerschnäppers entdeckt. Dieses war in Ermangelung eines natürlichen Brutplatzes in einem aufgehängten Fledermauskasten angelegt. Besonders eng war es in einer Nisthöhle mit 13 jungen Kohlmeisen, die sich alle friedlich nacheinander beringen ließen.

Vorsichtig durfte auch schon einmal ein Jungvogel auf die Hand genommen werden und die Teilnehmer lernten beispielsweise, wie aufgrund des in der Bruthöhle vorgefundenen Nistmaterials auf die brütende Vogelart geschlossen werden kann.

 

Auch im Lechlumer Holz waren schon vor zwei Jahren Nisthöhlen aufgehängt worden. Hier konnte bei der diesjährigen Kontrolle unter anderem der Besatz eines Meisenkastens durch eine Kleiberfamilie mit 6 Jungen festgestellt werden. Der Kleiber legt den Brutraum mit dünnen Rinden- und Holzstücken aus und „verklebt“ anschließend den Innenraum um das Einflugloch herum mit lehmigen Material. So wird der Eingang verkleinert und größere Vogelarten davon abgehalten „seine“ Höhle zu besetzen.

 

Nisthöhlen sind eine „Erfindung“ aus der Zeit um 1900 herum. Durch den schwindenden Anteil von alten, dicken Bäumen mit Höhlenstrukturen, in denen Vögel ihre Brutstätten einrichten können, sollte schon damals den Tieren geholfen werden. Durch das noch junge Alter vieler unserer Wälder fehlen oft noch die erforderlichen Strukturen im Wald. Mit dem Aufhängen der Ersatzhöhlen möchte der NABU den Arten helfen und versucht gleichzeitig, die Bevölkerung an die Belange des Naturschutzes heranzuführen.

 

Wir sind uns sicher: Wer den Blick in eine belegte Nisthöhle erlebt hat, wird sich zukünftig für den Schutz unserer Wälder und ihrer Lebensgemeinschaften einsetzen!

Text: Andrea Onkes